Fuego - Deine Punkte sind ziemlich berechtigt, auch ich wünscht mir eine etwas andere Umsetzung des E-Tech hybriden Clio.
Ich versuch mal maschinenbauerlich auf deine Fragen einzugehen.
1. Gibt es bessere Alternativen als der verbaute Saugmotor 1.6?
> Im Clio nicht, bei den großen Modellen Austral, Espace und Rafale gibt es einen 1,2l Turbo-Benziner. Bei Dacia gibt es im Bigster einen 1,8l Saugbenziner mit dem Hybridsystem (genannt Hybrid 155).
2. Vergleich Wirkungsgrade verbautes Multimode Getriebe zu Alternative DSG Getriebe?
> Getriebe haben mittlerweile alle einen Wirkungsgrad von runden 98%, also 2% Verluste, vllt. sogar eine Idee weniger (=Reibungswärme der Zahnradflanken). Es gibt hier auch bei zahnradversehenen Getrieben keinen Unterschied, bei Wandlergetrieben sieht durch die hydrodynamische Kraftübertragung/Drehmomentwandler oder bei riemengetriebenen CVTs die Sache anders aus - gibts aber beim Clio nicht mehr.
3. Gibt es genügend Möglichkeiten die Rekuperation einzustellen? ( echtes "Segeln" fehlt meiner Meinung nach)
> Ein richtiges Segeln gibt es schon, jedoch nach der alten eMobilisten-Praxis das Getriebe auf "N" zu stellen, sodass alles im Freilauf ist. Das funktioniert schadensfrei und ohne Problematik, anders machen es Fahrzeuge mit "Segelmodus" auch nicht.
4. Ist die SW vom gesamten Antriebssystem wirklich optimal? (Gelegentliches Aufheulen vom Saugmotor zum Nachladen)
> Es ist davon auszugehen, dass das System sehr erschöpfend erprobt wurde und sich die Entwickler über die vers. Betriebsmodi auch bewusst sind. Gut finde ich es auch nicht und ich wünschte mir, bspw. mit Lenkradpadels hochschalten zu können.
Man kann aber durch leichtes, kurzes Lupfen des Gaspedals provozieren, dass der Wagen hochschaltet.
Oder aber, man fährt mit Tempomat und ist im D-Modus (geringe Reku) stellt kurz aus und gleich wieder ein - mit selbigem Effekt.
5. Wurde der vorhandene Aufbau vom Antriebssystem aus Kostengründen so gewählt?
> Toyota hat getriebetechnisch eine andere Lösung mittels eines Planetenrades, welches eine variable Übersetzung umsetzen kann, ohne dass geschalten werden muss. Die Lastanforderungen werden mittels der jeweiligen Drehzahlen zwischen den E-Motoren (ein kleiner als Generator, ein großer als Antrieb) und dem Verbrenner variabel und praktisch verlustfrei kommuniziert. Ein kompakteres, einfacheres System als bei Renault/Multimode-Getriebe, aber beide funktionieren praktisch gleich.